Kirchentag in Nürnberg 07.06. – 11.06.2023
Nach einer coronabedingten Pause konnten wir im Jahr 2023 endlich wieder einen Kirchentag feiern, nachdem der Ökomenische Kirchentag in Frankfurt ausgefallen ist und nur “online” stattgefunden hat.
Wir blicken auf den 38. Evangelischen Kirchentag in Nürnberg sehr positiv zurück. Zwar konnten wir in Nürnberg keine Amnesty-Bus vor den Messehallen plazieren, aber das Politische Nachtgebet war in diesem Jahr sehr gut besucht und auch der Stand von Amnesty International auf dem Markt der Möglichkeiten in den Messehallen Nürnberg war immer umringt.
Das Organisationsteam der Themenkoordingationsgruppe Religion und Menschenrechte sowie der Amnesty Bezirk Mittel- und Oberfranken haben Hand in Hand gearbeitet, damit der Amnesty-Auftritt auf dem Kirchentag wieder eine bleibende Erinnerung wurde.
Politisches Nachtgebet:
Das Politische Nachtgebet wird seit 1989 von Amnesty International auf Kirchentagen gefeiert. In den letzten Jahren hat die Ko-Gruppe diese Gottesdienste immer mit ACAT Deutschland und dem jeweiligen Bezirk von Amnesty International vorbereitet.
Dazu laden wir Persönlichkeiten aus Kirche und Politik ein die Predigt bzw. die Rede zum jeweiligen Thema zu halten. In diesem Jahr lautet das Motto des Politischen Nachtgebets: „Licht ins Dunkle bringen – Meinungsfreiheit schützen“
Die Predigt hielt Bischof Dr. Abednego Keshomshahara aus Tansania in der Christuskirche in Nürnberg.
Der damalige Geschäftsführer der Organisation Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr; Journalist, Menschenrechtsaktivist und Experte für internationale Medienpolitik, ging in seiner Rede insbesonder darauf ein, dass ein Menschenrecht auf Religionsfreihheit nur wahrgenommen werden kann, wenn man seine Meinung frei äußern kann und Informationen uneingeschränkt erhalten und verbreiten kann – also das was das Menschenrecht auf Presse – Informationsfreiheit ermöglicht. Am Ende seiner Rede appellierte er, dass wenn Medienschaffende und Presse stumm gemacht werden, dann müssten WIR für sie eintreten. Und dies gälte insbesondere für Christinnen und Christen.
Pastor Thomas Roßmerkel aus München und Mitglied des Vorbereitungsteams übernahmen die liturgische Gestaltung des Politischen Nachtgebets.
Musikalisch wurden wir wieder von der Gruppe HABAKUK aus Frankfurt a. M. unterstützt, die uns mit ihren Liedern mitnahmen und tief bewegten und zum Gelingen des Politischen Nachtgebets beitrugen. Danke HABAKUK.
Hier ein paar weitere Impressionen vom Politischen Nachtgebet:
Amnesty auf dem Markt der Möglichkeiten:
Am Aktionsstand dreht sich in diesem Jahr alles um den Iran und die aktuellen Proteste der Menschen. Wir hatten dort verschiedene Briefe und Postkarten dazu ausliegen, um den Menschen im Iran beizustehen. Passend zur aktuellen Kampagne “Protect the Protest” wurde der Messestand gestaltet. Ein Foto einer protestierende Frau im Iran war der Blickfang. Protest ist ein wirksames Mittel, um Menschenrechte zu schützen und auf Missstände aufmerksam zu machen. Doch unser Recht auf Protest wird weltweit zunehmend bedroht und im Iran ist lebensbedrohlich sein Recht auf Protest einzufordern.
So luden wir die Besucherinnen und Besucher des Kirchentags dazu ein sich mit vorgedruckten Slogan, die gewählt werden konnten, ablichten zu lassen. Das Foto konnte direkt am Stand mitgenommen werden und konnte mittels eines QR-Codes direkt in die Sozialen Medien (Twitter, Instagram, Facebook) hochgeladen werden. Das Angebot wurde sehr rege angenommen.
Der Zuspruch war wieder sehr positiv. Wir haben viele gute Gespräche mit den Menschen des Kirchentags geführt und dabei viele Postkarten und Petition unterzeichnet bekommen, mit denen wir uns für diese Menschen einsetzen konnten.