Kirchentag in Berlin 25.05. – 28.05.2017
Der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag in Berlin stand unter dem Motto “ICH SEH DICH”
Amnesty International hat inhaltlich das Thema “Flucht und Asyl” aufgegriffen und auf dem Markt der Möglichkeiten ein “syrisches Wohnzimmer” installiert, aus dem ein Blick durch das Fenster auf eine Stadt in Syrien fiel. Doch die Idylle trügt, denn beim näheren Hinsehen explodiert plötzlich und unerwartet draußen eine Bombe – Trümmer fliegen durch die Luft – Staub und Schutt – ohrenbetäubender Lärm –
Ja, hinsehen müssen wir, um auf Menschenrechtsverletzungen immer wieder hinzuweisen.
Am Amnesty-Stand auf dem Markt der Möglichkeiten kamen sehr viele junge Menschen zu uns und unterzeichneten Postkarten mit denen Politiker aufgefordert wurden mehr Verantwortung für die vor bewaffenten Konflikten, Folter, massiver Diskriminierung und Verfolgung fliehenden Menschen zu übernehmen.
Die Hauptforderung von Amnesty International lautet daher:
– keine Asylrechtsverschärfungen
– keine Abschottungspolitik gegenüber Asylsuchenden
Hier ein paar weitere Impressionen vom Markt der Möglichkeiten:
Auf einen der Marktpätze beim Markt der Möglichkeiten, spielte Zakaria Delschad nochmals einige Lieder. Dazwischen informierte Anke Miltenberg vom Amnesty-Bezirk Berlin-Brandenburg auf die Wichtigkeit des Einsatzes für Einhaltung der Menschenrechte und forderte die Besucher auf Postkarten für das Recht auf Asyl zu unterzeichnen, die an alle Parteivorsitzenden des Bundestags verschickt werden.
Auch von der Aktion auf dem Marktplatz ein paar Impressionen:
Politisches Nachtgebet
Amnesty International und ACAT stellten im Politischen Nachtgebet die Frage: Religionsfreiheit – Bedrohtes Recht?
Anfangs füllten sich die Stühle in der Thomas Kirche in Berlin Kreuzberg am 26. Mai nur zögerlich. Doch als die ersten Klänge der Band Patchwork in der Kirche erschallen, waren doch fast alle Plätze belegt.
Thomas Roßmerkel, Pfarrer aus München, begrüßt die anwesenden Besucher aus Nah und Fern und führt liturgisch durch das Nachtgebet. Nach den Grußworten des Generalsekretärs von Amnesty International Deutschland, Markus N. Beeko werden wir von der Musik von Zakaria Delschad, Flüchtling und Musiker aus Syrien, ein Stück weit in ein für uns fremdes Land getragen. Mit dem Lied “Axina Min” wird der tiefe Wunsch nach Freiheit besungen. Der Wunsch in einem Land in Freiheit und Frieden leben zu dürfen
Nach der Predigt von Pfarrerin Susanne Kahl-Passoth, die auf die Schriftlesung zu Levitikus 19, Vers. 32-34 einging, hat uns Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit eindringlich die Wichtigkeit des Rechts auf Religionsfreiheit dargelegt. An Beipielen zeigte er ganz deutlich, daß auch einige Staaten der Europäischen Union das Recht auf Religionsfreiheit nicht für so wichtig ansehen und missachten und schloss mit dem Aufruf: „Religionsfreiheit ist heute wichtiger denn je, sie ist unverzichtbar für jede Menschenrechtskultur!“
Nach einem gemeinsamen Agapemahl rief Amnesty International zu einer Postkartenaktion für verfolgte Bahai´-Gläubige im Iran auf.
Nach den Danksagungen, in denen Frank Boungard, ACAT Deutschland, alle am Gelingen dieser langen Tradition von Politischen Nachtgebeten einschloss spielte die Band Patchwork und auch zum Abschluss Zakaria Delschad Lieder und sangen zum Ausklang des Politischen Nachtgebets, das alle hoffentlich lange in positiver Erinnerung halten werden.